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Schloss und Schlossgarten Schwetzingen - Garten - Minervatempel - Von innen - Minervastatue - Blick auf die Statue der Minerva, dargestellt mit der Eule am Fuß und dem Olivenzweig in der Hand als Gottin der Weisheit und des Friedens; unfertige Skulptur von Gabriel Grupello (1644-1730), 1773 von Peter Anton von Verschaffelt (1710-1793) fertiggestellt (Gesamter Bau: Breite ca. 7 Meter, Länge ca. 9 Meter, Innenraum kubisch; Rückseite zweigeschossig mit Kellerraum; Architekt: Nicolas de Pigage (1723-1796); Bauzeit: vermutlich zwischen 1767/68 und 1773) (aufgenommen im Mai 2023, am Nachmittag)
Schloss und Schlossgarten Schwetzingen - Garten - Minervatempel - Von aussen - Von Nordost - Blick auf den Minervatempel mit (von unten nach oben) fünfstufiger Krepis, vier Säulen korinthischen Ordnung auf Plinthen, Gebälk (mit Architrav und Fries) und dreieckigem Giebelfeld mit Reliefdarstellung (Gesamter Bau: Breite ca. 7 Meter, Länge ca. 9 Meter, Innenraum kubisch; Rückseite zweigeschossig mit Kellerraum; Architekt: Nicolas de Pigage (1723-1796); Bauzeit: vermutlich zwischen 1767/68 und 1773) (aufgenommen im Juli 2023, um die Mittagszeit)
Schloss und Schlossgarten Schwetzingen - Garten - Minervatempel - Von innen - Minervastatue - Blick auf die Eule am Fuß der Statue der Minerva; Minerva dargestellt mit Eule und Olivenzweig in der Hand als Gottin der Weisheit und des Friedens; unfertige Skulptur von Gabriel Grupello (1644-1730), 1773 von Peter Anton von Verschaffelt (1710-1793) fertiggestellt (Gesamter Bau: Breite ca. 7 Meter, Länge ca. 9 Meter, Innenraum kubisch; Rückseite zweigeschossig mit Kellerraum; Architekt: Nicolas de Pigage (1723-1796); Bauzeit: vermutlich zwischen 1767/68 und 1773) (aufgenommen im Mai 2023, am Nachmittag)

Kurze Beschreibung

Quelle: Auszug aus: Schloss und Schlossgarten Schwetzingen; mit freundlicher Genehmigung des Autors Pius Bieri / sueddeutscher-barock.ch

Der Tempel der Minerva

Vom Arion-Brunnen im Zirkel führt eine Diagonale nach Südwesten in die südliche Angloise. Am Endpunkt der Diagonale steht der Tempel der Minerva, leicht erhöht hinter dem Bassin des Brunnens mit den beiden Tritonenkindern. Pigage baut den Tempel ab 1766. Er ist eine der ersten frühklassizistischen Architekturen in Deutschland.

Wie alle Gartentempel der Klassik in Frankreich und England ist er eine Rezeption römischer Vorbilder. Mehr als diese legt aber Pigage auf Prospektwirkung Wert und vermeidet jede Monumentalität. Er öffnet den quadratischen Innenraum zur Vorhalle, verzichtet damit auf die übliche Cella, setzt die korinthischen Säulen der Vorhalle im Innern fort und erreicht damit eine ungewöhnlich feine Interpretation der Klassik.

Die Höherlegung des Tempels nutzt er für die Ausbildung eines gewölbten Untergeschosses, das wegen des eingelassenen Beckens im Boden und den Sitzbänken an den Aussenwänden als Ritualraum gedeutet wird. Die Bildhauerarbeiten des Tempels sind von Grupello, Verschaffelt und Linck.

Zum Giebelrelief

Im Sandsteinrelief des Tempelfrontispizes sitzt die Göttin Minerva erhöht im Zentrum. Sie trägt den Helm und stützt sich auf ihren Gorgonenschild. Mit der Linken deutet sie auf einen Plan, den zwei Begleiterinnen vor ihr ausbreiten. Ein Wasserfall schliesst das Relief rechts ab.

In der linken Frontispiz-Hälfte befinden sich drei weitere Frauengestalten. Direkt hinter der Göttin hält eine der beiden eine Schaufel und eine Sichel in den Händen. Am linken Ende sitzt, getrennt durch eine bepflanzte Vase, eine weitere Begleiterin. Sie lehnt sich an den Kopf einer Statue an, der von einem Putto mit Steinmetz-Werkzeugen bearbeitet wird.

Plan, Wasserfall, Gartenwerkzeuge, Vase, Relikte von Kapitellen und die Steinmetzarbeit führen zur Deutung, dass das Relief eine Verherrlichung der Gartenwerke des Kurfürsten Carl Theodor darstellt. Minerva wird damit als Beschützerin des Gartenbau-Handwerkes versinnbildlicht.

Die Göttin Minerva

Das frühklassizistische Juwel von Nicolas de Pigage ist der römischen Göttin Minerva gewidmet, die mit der griechischen Göttin Athene identisch ist. Ihr Attribut ist die Eule mit dem Olivenzweig. Sie ist Göttin der Weisheit, Hüterin des Wissens, Beschützerin des Handels und des Handwerks, der Dichter und Poeten, des Schiffbaus, auch der taktischen Kriegsführung und der Stärke.

Kein Wunder, dass eine Göttin mit diesen Eigenschaften für den Kurfürsten von besonderer Bedeutung ist. Die künstlich erhöhte Tempellage am Ende der beim Arionbrunnen beginnenden Diagonale zeigt die Bedeutung, die der Kurfürst der Göttin Minerva gibt.

Die Tempelarchitektur ist vor allem innen eine gelungene Rezeption römischer Vorbilder. Die übliche Beschreibung des Minerva-Reliefs im Giebel-Tympanon weist die Darstellung als Verherrlichung der Gartenwerke des Kurfürsten Carl Theodor aus.

Schloss und Schlossgarten Schwetzingen - Lageplan: Minervatempel im Schlossgarten Schwetzingen (Karte: © OpenStreetMap-Mitwirkende; Lizenz: Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 2.0 Generic (CC BY-SA 2.0); siehe: www.openstreetmap.org/copyright; Karte modifiziert durch Dr. Manfred Schneider)

Lageplan: Minervatempel und Tritonenbrunnen
im Schlossgarten Schwetzingen

Schloss und Schlossgarten Schwetzingen - Die wichtigsten Bauten und Elemente von Schloss und Schlossgarten Schwetzingen (Karte: © OpenStreetMap-Mitwirkende; Lizenz: Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 2.0 Generic (CC BY-SA 2.0); siehe: www.openstreetmap.org/copyright; Karte modifiziert durch Dr. Manfred Schneider)

Die wichtigsten Bauten und Elemente
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Galerie: Historische Pläne – Von aussen – Minervatempel – Bauten – Schlossgarten Schwetzingen

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Galerie: Innenraum – Minervatempel – Bauten – Schlossgarten Schwetzingen

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Galerie: Skulptur – Innenraum – Minervatempel – Bauten – Schlossgarten Schwetzingen

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Galerie: Rückseite – Von aussen – Minervatempel – Bauten – Schlossgarten Schwetzingen

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