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- Kurze Beschreibung, Lagepläne
- Galerie: Historische Pläene
- Galerie, von aussen: Vorderseite, Rückseite
- Galerien, von innen: Raum, Details, Decke
- Weblinks, Siehe auch
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Kurze Beschreibung
Quelle: Auszug aus: Schloss und Schlossgarten Schwetzingen; mit freundlicher Genehmigung des Autors Pius Bieri / sueddeutscher-barock.ch
Der Tempel der Minerva
Vom Arion-Brunnen im Zirkel führt eine Diagonale nach Südwesten in die südliche Angloise. Am Endpunkt der Diagonale steht der Tempel der Minerva, leicht erhöht hinter dem Bassin des Brunnens mit den beiden Tritonenkindern. Pigage baut den Tempel ab 1766. Er ist eine der ersten frühklassizistischen Architekturen in Deutschland.
Wie alle Gartentempel der Klassik in Frankreich und England ist er eine Rezeption römischer Vorbilder. Mehr als diese legt aber Pigage auf Prospektwirkung Wert und vermeidet jede Monumentalität. Er öffnet den quadratischen Innenraum zur Vorhalle, verzichtet damit auf die übliche Cella, setzt die korinthischen Säulen der Vorhalle im Innern fort und erreicht damit eine ungewöhnlich feine Interpretation der Klassik.
Die Höherlegung des Tempels nutzt er für die Ausbildung eines gewölbten Untergeschosses, das wegen des eingelassenen Beckens im Boden und den Sitzbänken an den Aussenwänden als Ritualraum gedeutet wird. Die Bildhauerarbeiten des Tempels sind von Grupello, Verschaffelt und Linck.
Zum Giebelrelief
Im Sandsteinrelief des Tempelfrontispizes sitzt die Göttin Minerva erhöht im Zentrum. Sie trägt den Helm und stützt sich auf ihren Gorgonenschild. Mit der Linken deutet sie auf einen Plan, den zwei Begleiterinnen vor ihr ausbreiten. Ein Wasserfall schliesst das Relief rechts ab.
In der linken Frontispiz-Hälfte befinden sich drei weitere Frauengestalten. Direkt hinter der Göttin hält eine der beiden eine Schaufel und eine Sichel in den Händen. Am linken Ende sitzt, getrennt durch eine bepflanzte Vase, eine weitere Begleiterin. Sie lehnt sich an den Kopf einer Statue an, der von einem Putto mit Steinmetz-Werkzeugen bearbeitet wird.
Plan, Wasserfall, Gartenwerkzeuge, Vase, Relikte von Kapitellen und die Steinmetzarbeit führen zur Deutung, dass das Relief eine Verherrlichung der Gartenwerke des Kurfürsten Carl Theodor darstellt. Minerva wird damit als Beschützerin des Gartenbau-Handwerkes versinnbildlicht.
Die Göttin Minerva
Das frühklassizistische Juwel von Nicolas de Pigage ist der römischen Göttin Minerva gewidmet, die mit der griechischen Göttin Athene identisch ist. Ihr Attribut ist die Eule mit dem Olivenzweig. Sie ist Göttin der Weisheit, Hüterin des Wissens, Beschützerin des Handels und des Handwerks, der Dichter und Poeten, des Schiffbaus, auch der taktischen Kriegsführung und der Stärke.
Kein Wunder, dass eine Göttin mit diesen Eigenschaften für den Kurfürsten von besonderer Bedeutung ist. Die künstlich erhöhte Tempellage am Ende der beim Arionbrunnen beginnenden Diagonale zeigt die Bedeutung, die der Kurfürst der Göttin Minerva gibt.
Die Tempelarchitektur ist vor allem innen eine gelungene Rezeption römischer Vorbilder. Die übliche Beschreibung des Minerva-Reliefs im Giebel-Tympanon weist die Darstellung als Verherrlichung der Gartenwerke des Kurfürsten Carl Theodor aus.
Galerie: Historische Pläne – Von aussen – Minervatempel – Bauten – Schlossgarten Schwetzingen


Galerie aktualisiert am 13.09.2023. Klicken bzw. tippen Sie auf ein Bild, um das Bild groß zu sehen.
Galerie: Vorderseite – Von aussen – Minervatempel – Bauten – Schlossgarten Schwetzingen






Galerie aktualisiert am 27.09.2023. Klicken bzw. tippen Sie auf ein Bild, um das Bild groß zu sehen.
Galerie: Innenraum – Minervatempel – Bauten – Schlossgarten Schwetzingen




Galerie aktualisiert am 03.06.2023. Klicken bzw. tippen Sie auf ein Bild, um das Bild groß zu sehen.
Galerie: Details – Innenraum – Minervatempel – Bauten – Schlossgarten Schwetzingen








Galerie aktualisiert am 19.08.2023. Klicken bzw. tippen Sie auf ein Bild, um das Bild groß zu sehen.
Galerie: Decke – Minervatempel – Bauten – Schlossgarten Schwetzingen






Galerie aktualisiert am 23.05.2023. Klicken bzw. tippen Sie auf ein Bild, um das Bild groß zu sehen.
Galerie: Rückseite – Minervatempel – Bauten – Schlossgarten Schwetzingen





Galerie aktualisiert am 17.09.2023. Klicken bzw. tippen Sie auf ein Bild, um das Bild groß zu sehen.
Weblinks
- Links zu Personen
- Gabriel Grupello (1644-1730): Wikipedia, Deutsche Biographie
- Franz Conrad Linck (1730-1793): Wikipedia, Deutsche Biographie
- Nicolas de Pigage (1723-1796): Wikipedia, Deutsche Biographie
- Peter Anton von Verschaffelt (1710-1793): Wikipedia, Deutsche Biographie
- Links zu Figuren
- Allgemeine Links
- Wikipedia, zum Minervatempel: Tempel, Portikus, Cella, Krepis, Säulenordnung, Korinthische Ordnung, Kapitell, Gebälk, Tympanon, Kassettendecke, Akanthus, Rosette, Bukranion
- Wikipedia, zum Tritonenbrunnen: Triton, Putto
Siehe auch
- Startseite: Monumente im Bild
- Bruchsal, Hauptseite: Schloss Bruchsal
- Impressionen:
- Essay “Mein Bruchsaler Schloss”
- Beschreibung von Schloss und Garten
- Bilder aller Tapisserien
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- Überblick zum Schloss und zur Geschichte
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- Bruchsal: Städtisches Museum, Belvedere, St. Peter
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- Bad Mingolsheim: Schloss Kislau
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