Inhalt / Gehe nach unten zu
Skizze: Das Bombardement und die Zerstörung von Bruchsal am 1. März 1945
- In den ersten Kriegsjahren blieb Bruchsal (bis auf eine wohl versehentliche Bombardierung im September 1940) von Fliegerangriffen verschont.
- Ende 1944 und auch zu Beginn des Jahres 1945 kam es zu mehreren „kleineren“ Luftangriffen auf die Bahnhofsanlagen, vereinzelt auch auf städtische Bereiche. Am 2. Februar 1945 war erstmals auch die Bruchsaler Schlossanlage betroffen: der Turm der Schlosskirche wurde von Brandbomben getroffen.
- Im Januar 1943 einigten sich die USA und Großbritannien in Casablanca auf die weitere Militär-Strategie gegen Deutschland und Japan. Dabei wurde auch die Verstärkung der Luftangriffe auf deutsche Städte beschlossen.
- Eine Liste mit hunderten von Zielen wurde erstellt, viele größere Ziele und Städte wurden in der Folgezeit zerstört. Ende 1944 gingen den Luftflotten die größeren Ziele aus. Im Januar 1945 wurde die Zielliste um mehr als 60 Ziele erweitert, darunter Dresden (zerstört Mitte Februar 1945) und Bruchsal.
- Der große Luftangriff auf Bruchsal erfolgte dann am 1. März 1945 durch das 41. Bombergeschwader der 8. US-Luftflotte.
- Zwischen 13:53 und 14:35 Uhr, also über 40 Minuten lang, wurden über Bruchsal, vor allem über dem Stadtzentrum, ca. 400 Tonnen Bomben, etwa 900 Sprengbomben und knapp 50.0000 Stabbrandbomben, aus mehr als 110 Flugzeugen (vor allem aus den sog. „Fliegenden Festungen“, Bomber vom Typ Boeing B-17) aus einer Höhe von 6500 Metern abgeworfen.
- Durch die Druckwellen der Explosionen der Sprengbomben wurden zunächst die Dächer aufgerissen, danach durch die Stabbrandbomben die Dachstühle in Brand gesetzt. Die vielen Einzelbrände weiteten sich schnell zu einem Flächenbrand aus.
- Mehr als 1.000 Menschen starben, zahllose wurden verletzt, ca. 8.000 obdachlos. Über 80% der Gebäude, mehr als 60% vollständig, und mehr als 60% der Wohnungen wurden zerstört.
- Das Schloss Bruchsal wurde ebenfalls durch etliche Sprengbomben schwer beschädigt. Getroffen wurden u.a. der Südteil des Corps de Logis und Teile des südlichen Verbindungsbaus, das Hofzahlamtsgebäude (heute Schloss-Café) und der Südteil des Schlosswachthauses. Danach brannten alle Gebäude im Schlossraum, außer dem Damianstor.
Quellen: Luftangriff auf Bruchsal (Wikipedia), Kurt Lupp: Schloss Bruchsal – Bau, Zerstörung und Wiederaufbau, Staatliche Schlösser und Gärten Baden-Württemberg: Schloss Bruchsal
Übersicht: Wiederaufbau von Schloss Bruchsal (in Arbeit)
2. Februar 1945 | Turm | Viertes Bombardement des Jahres, Turm der Schlosskirche durch Brandbomben schwer beschädigt, nur die ausgebrannte Hülle bleibt erhalten |
1. März 1945 | Stadt & Schlossanlage | Zerstörung von Bruchsal durch massives Bombardement, Feuersturm in der Stadt, Schlossanlage durch Treffer und Feuer schwer beschädigt |
Nach März 1945 | Schlossanlage | Erste Bestandsaufnahme des Schadens. Der amerikanische Militärgouverneur befiehlt den Abriss nicht mehr standsicherer Mauerteile |
November 1945 | Corps de Logis | Verhinderung des weiteren Abrisses von einsturzgefährdeten Bereichen durch das Bezirksbauamt |
1946 bis 1996 | Corps de Logis & Schlossanlage | Wiederaufbau bzw. Rekonstruktion |
1946 | Haupttreppenhauses & Kammermusiksaal | Erste Maßnahmen: Sicherung durch Notdächer |
Ab 1947 | Nebengebäude | Erste Baumaßnahmen zur Wiederherstellung |
1947 bis 1953 | Corps de Logis | Eine Nutzung war zunächst nicht vorgesehen; späte Entscheidung, den Hauptbau als Nordbadisches Barockmuseum zu nutzen |
1953-1956 | Corps de Logis | Beginn mit den Rohbauarbeiten, Fertigstellung der ursprünglichen Gestalt im Äußeren |
1960-1974 | Treppenhaussaal | Restaurierung des Treppenhaussaals (Kuppel, Hohlkehle, Stuckaturen, Malereien, Wandfassungen, Fenster, Ballustraden, Beleuchtungskörper, Bodenbelag etc) |
1960-1964 | Treppenhaussaal | Restaurierung der Stuckatur von Johann Michael Feichtmayr durch Jakob Schnitzer und Josef Schnitzer. |
1964-1969 | Treppenhaussaal | Karl Manninger rekonstruiert die Kuppel- und Kartuschen-Malereien von Johann Zick und Januarius Zick. |
1989-1991 | Intrada | Hermenegild Peiker rekonstruiert die Malereien von Giovanni Francesco Marchini. |
Weblinks
Siehe auch
- Startseite: Monumente im Bild
- Bruchsal, Hauptseite: Schloss Bruchsal
- Impressionen:
- Essay “Mein Bruchsaler Schloss”
- Beschreibung von Schloss und Garten
- Bilder aller Tapisserien
- Alle Bilder / Suche nach Bildern
- Historische Pläne und Bilder
- Überblick zum Schloss und zur Geschichte
- Assoziierte Bauten und Museen
- Bruchsal: Städtisches Museum, Belvedere, St. Peter
- Waghäusel: Eremitage, Wallfahrtskirche
- Bad Mingolsheim: Schloss Kislau
- Schwetzingen, Hauptseite: Schloss und Schlossgarten Schwetzingen
- Impressionen:
- Beschreibung von Schloss und Garten
- Beschreibung von Barock- und Landschaftsgärten
- Panorama-Papiertapete „Les vues de Suisse“ im Schweizerzimmer
- Bilder aller Gemälde (Mittelbau & Zirkelbau)
- Hochschule für Rechtspflege & Justizakademie (im Küchen- und Südflügel)
- Alle Bilder / Suche nach Bildern
- Historische Pläne und Bilder
- Überblick zum Schloss und Schlossgarten sowie zur Geschichte
- Neue Bilder
- FAQ / Fragen & Antworten
- Index / Suche